2012-05-24

gute frage






Da müssen wir, wie immer in China, ein bisschen zwischen Stadt- und Landbevölkerung unterscheiden. Auf dem Land ist es schon so, dass Mädchen eher für die Hausarbeitherangezogen werden als Jungen, aber generell gilt aufgrund des politisch motivierten Kollektiv-Gedankens (wir lernen im Team und arbeiten im Team und jeder im Team ist demzufolge gleich viel wert) absolute Gleichberechtigung - in der Schule wie am Arbeitsplatz. Nicht erst seit der wirtschaftlichen Öffnung Chinas und dem damit ausgelösten zweiten Wirtschaftswunder der jüngeren Weltgeschichte stehen auch den gut ausgebildeten Mädchen alle Karriere-Türen offen.

Hinzuzufügen bleibt, dass auch in China über Jahrtausende das weibliche Geschlecht als minderwertig angesehen wurde. Durch die Ein-Kind-Politik Chinas hatten und haben die Eltern allerdings die Möglichkeit, das Geschlecht des Kindes auszuwählen. So ist heute das weibliche Geschlecht auffallend weniger vertreten als das männliche. Daraus ergibt sich in kleinen Schritten auch bei der einfachen Bevölkerung auf dem Land ein höherer Wert für das weibliche Geschlecht. Es ist ja durchaus die Politik und die allgemeine Ansicht überall auf der Welt voneinander zu unterscheiden. Wir haben hier ja nun seit 62 Jahren im Grundgesetz die Gleichberechtigung der Geschlechter, tatsächlich aber erhalten Frauen im Durchschnitt 23% weniger Lohn für die gleiche Arbeit eben weil dies gesellschaftlich so gewollt ist. Auch von den 52% der Bevölkerung welche weiblich ist. Allerdings gab es in dieser großen Volksrepublik schon immer Ethnien wo diese Auffassung genau umgekehrt gelebt wurde

Alle wollten gerne Jungs und ließen Mädchen oft "wegmachen".
Das Ende vom Lied:
Dieses eine Kind wird mit allem gefüttert, was da ist, ein König, der aus allen Nähten platzt, für den alles gemacht wird. Zudem gibts inzwischen zu wenig Mädchen, so dass Fetti wohl alleine alt werden muss.

Auffallend in China ist, dass die Kinder ungemein verzogen werden. Dabei waren - als ich 2006 in China war - die Jungen noch verzogener als die Mädchen. Aber schon einige Jahre später war festzustellen, dass die Mädchen allmählich nachziehen.
Insgesamt erschienen mir die Mädchen aber wohlerzogener als die Jungs - zumindest Fremden gegenüber. Dennoch war auffallend, dass in den Familien genau das gemacht wird, was die kleinen Prinzen wollen. Das fängt bei der TV-Auswahl an und endet bei Familienentscheidungen.

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